Es ist so weit

Nur wenige Wochen ist es her, dass ich ganz entschieden widersprach, wenn jemand meinte, ich würde das brauchen.

Ich sagte stets, dass es noch zu früh sei, dass ich das schon schaffen würde. Und letztlich wäre es ja auch gut für mich.

Aber irgendwann in den letzten zwei Wochen begann ich mich zu interessieren. Angeblich nur des Spaßes wegen. Und ich staunte über die Vielfalt dessen, was es so gab: mit Kühlung, mit Sitz, zum Treppensteigen.

Natürlich, wie bei allem, wurden die Angebote mit zunehmendem Komfort immer teurer.

Ich entwickelte mich zur Fachfrau. Im Preis-Leistungs-Verhältnis. In der möglichen Ausstattung. Ich las Bewertungen ohne Ende, wog ab, welches Gewicht die Aussagen der stets eifrigen Schlecht-Bewerter haben mögen, relativierte die Rezensionen derer, die mir ein bisschen zu begeistert schienen. Es handelte sich schließlich nur um ein … Ding. Wenn Leute dann so tun, als wäre das, was sie da gekauft haben, ein Glücklichmacher, der alle Probleme zu lösen schien, darf man schon ein bisschen skeptisch sein.

Ich fragte mich, was ein „verifizierter Käufer“ sei. Und wer anders als ein Käufer eine Meinung zu diesem Ding haben könne. Ok, ok, man könnte das Ding auch geschenkt bekommen haben. Aber wäre die Meinung dann weniger wahr?

Schließlich bestellte ich dann eines, das mir gut zu sein schien. Weil ich einmal dabei war. Und weil es wirklich an der Zeit zu sein schien. Auch, weil ich auf dem Berg wohne, was manches doch um einiges schwerer macht.

Froh, endlich eine Entscheidung getroffen zu haben, auch wenn mein Stolz dabei ein paar Kratzer abgekriegt hatte, harrte ich der Lieferung. Stattdessen bekam ich zum avisierten Liefertermin eine Mitteilung, dass das Teil meiner Wahl nicht mehr zu haben sei. Zu beliebt oder vielleicht auch zu günstig.

Aber egal. Ich war nun an dem Punkt, an dem ich mich von dem Gedanken an dieses Ding nicht mehr verabschieden wollte.

Jetzt, beim zweiten Mal war die Wahl schneller getroffen. Allerdings wollte ich mich zunächst mit einer Einfach-Variante begnügen, um zu testen, wie sich so etwas im Alltag anfühlt. Für ein Drittel des vorherigen Preises.

Die Ankunft war dann noch einmal enttäuschend. Denn der dusslige DPD-Lieferant, dem ich extra eine Nachricht hinterlassen hatte, das Dingens bei Nachbarn abzugeben, konnte entweder nicht lesen oder hatte den Einwurfzettel schon parat. Nicht, dass das Ding schwer wäre, aber eben sperrig.

Also zog ich heute los, konnte zum Glück meinen Zeigefinger zum besseren Transport in ein durchgepultes Loch im riesigen Karton stecken und kriegte das Teil am Ende wirklich heim.

Grad eben habe ich ihn zusammen gesteckt, mit nur drei Klicks, einer Durchfädelung und einer Klettlasche.

Wie mein Einkaufstrolley im Praxistest funktioniert, wird sich weisen.

 

 

5 Gedanken zu “Es ist so weit

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