Zu Beginn des Jahrtausends oder Jahrhunderts oder … na, egal. Jedenfalls damals sah ich einen Bericht über den Klimawandel. Anstieg des Meeresspiegels und so. Sie wissen schon.
Am meisten gefährdet, erfuhr ich, sei eine Inselgruppe im pazifischen Ozean, deren höchster Punkt lediglich 5 Meter über dem Meeresspiegel läge: Tuvalu.
Wie wir alle wissen, sind Dinge, die rar oder ganz verschwunden sind, unheimlich wertvoll. Da sollte der Anleger zugreifen.
Allerdings kann man so eine Inselgruppe ja nicht kaufen. Und wenn, hätte ich es mir nicht leisten können. Also buk ich kleine Brötchen und kaufte mir Briefmarken von Tuvalu.
Natürlich war ich mir bewusst, dass das keine Geldanlage ist, die heute oder morgen Früchte trägt. Deswegen legte ich meinem Sohn nahe, dass diese Briefmarken, die ich wohlweislich im Geldordner ablegte, einmal viel wert sein würden und keinesfalls weggeworfen werden dürften.
Alle paar Jahre (nicht, dass ich Jemandem etwas Schlechtes wünsche) interessiere ich mich für das Wohlergehen der Inseln.
Und musste nun erfahren, dass diese nicht nur nicht am Untergehen sind, sondern größer werden, weil – keine Ahnung, wie und warum – dort Sedimente angespült werden, woran auch die vielen Wirbelstürme nichts ändern.
Der Untergang der Inselgruppe ist im Zusammenhang mit dem noch nicht abgesagten Meeresspiegelanstieg nunmehr auf das Jahr 2100 vertagt, so dass weder ich, noch meine Kinder etwas von der potentiellen Geldanlage haben werden. Auch mein Enkel (Jg.2006) wird in seinem bis dahin stattlichen Alter nicht wirklich viel mit den beträchtlichen Erlösen meiner weisichtigen Geldanlage anzufangen wissen.
So geht die Hoffnung in Richtung meiner Urenkel und deren Kinder, die der bis dahin längst vergessenen Urahnin, so hoffe ich, dann noch einmal gedenken werden. (Wenn nicht isses auch wuascht.)
Merke: Aus dem Unglück anderer Profit schlagen zu wollen, ist nicht nur unmoralisch, sondern klappt nur bei denen, die darin Übung haben.
PS:
Natürlich machte sich auch die Regierung von Tuvalu Gedanken um ihre Bevölkerung und beantragte vorsorglich in Neuseeland und Australien Asyl, was von dort abgelehnt wurde. Im Jahr 2014 wurde durch das Einwanderungstribunal Neuseelands erstmalig der Klimawandel als Einwanderungsgrund berücksichtigt und einer 4-köpfigen Familie Asyl gewährt.
Ich schätze, bis zum Jahr 2100 kann man seine Meinung noch ein paar Mal ändern, wenngleich ein Bevölkerungszuwachs von etwas über 10 000 Menschen sicherlich verkraftbar wäre.
Ich mach bubu, was machst du…Der Song ist hammer…oder wie sagt man (und der Artikel interessant)!
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hat natürlich nix mit tuvalu zu tun, klebte mir aber sofort im ohr, während ich darüber schrieb.
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