Mit der Kreativität ist das so eine Sache.
Es gibt Leute, die mit dem Brustton der Bewunderung behaupten, ich sei ja sooo kreativ. Was erst einmal nichts zu bedeuten hat.
Sie bekommen immer nur die Dinge zu sehen, die auch gelungen sind. Die Fehlversuche sehen sie nicht.
Es fängt immer damit an, dass ich eine Idee habe, gerne beim Anschauen von irgendwas, von dem ich meine, das ich das (oder etwas Ähnliches) auch kann und haben/ machen wollen würde.
Und dann sitze ich da, was von außen vermutlich ziemlich faul aussieht, und überlege mir, WIE das zu machen ist.
Und irgendwann, so noch nicht vorhanden, bestelle ich mir die „Zutaten“ und lege los, um festzustellen, dass die Sache dann eben doch nicht so einfach ist. Ich mache es so. Und dann wieder anders. Und, sofern möglich, mache ich es wieder rückgängig, um noch einmal von vorn anzufangen.
Auf diese Weise kam ich zu allerhand Malerzubehör, Nähzeugs und neuerdings zu jeder Menge Wolle und Garn. Ich dürfte keine kleinere Wohnung haben als eben diese 83 qm, die für mich allein natürlich viel zu viel sind. Aber das ist halt der Luxus, den ich mir auf meine alten Tage gönne.
Immerhin hat das den Vorteil, dass dann, wenn eine Idee so ausgereift ist, dass ich nun und sofort anfangen möchte, alles – wenigstens beinahe – da und bereit ist.
Dass ich nun und seit einiger Zeit schon am Handarbeiten bin, ist keineswegs profan, sondern allenfalls eine Herausforderung an meine Geduld, die nicht besonders groß ist. (Schon bei der Malerei staunte ich und verwarf es für mich, dass es Bilder gibt, die wirklich und wahrhaftig um die hundert Stunden in Anspruch nehmen. Da werden Schichten über Schichten gemalt. Und immer wieder muss es trocknen und all das.)
Ich schätze, während all dieser Wartezeiten, wären meine Gedanken längst woanders.
Umso erstaunlicher ist es, wie lange ich nun schon mit Nadeln und Garnen zugange bin.
Als ich neulich meine vom frisch gebuchten Griechenland-Urlaub begeisterte Tochter besuchte, war klar, dass sie eines von diesen wahnsinnig schicken und individuellen Häkelkleidern mitnehmen würden. Handmade von Mama. Ich hatte mich schon dran gesetzt als sie mir telefonisch von ihrem Urlaub Kunde tat.
Leider, als ich sie beim Besuch vermaß, hatte sie einiges an Gewicht zugelegt bzw. sich selbst in ihren Maßen unterschätzt. Erst glaubte ich, diese „paar Zentimeter“ würden sich schon zurechtziehen. Als dann aber die Schneiderpuppe kam, die ich sogleich auf ihre Maße einstellte, sah ich das Desaster. Kind würde sich wohl in das Dingens hineinquälen können, ganz sicher aber nicht so toll aussehen wie die Damen die ich mir im Netz zuvor betrachtet hatte.

Das weiße und zu enge Kleid liegt noch da. Beinahe fertig, aber vermutlich enttäuschend, wenn die Anprobe stattfindet.
Aber da war ja noch dieses andere Garn. Eine Mischung aus rosa und lachs. Sieht sicherlich toll aus auf brauner Haut.

Der Rock wird jetzt deutlich weiter, aber nicht zu weit.
Und wenn das Garn nicht reicht für ein ganzes Kleid, kann ich ja noch mit dem Weiß arbeiten.
Auftrennen geht immer so viel schneller.
Ja, ja, ja das verstehe ich alles sehr gut 😄
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In Griechenland kann man ja bei mediterraner Kost etwas abnehmen, dann sieht das Häkelkleid (Style 70iger) jeden Tag noch besser aus.
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